Die Vorstandsmitglieder im Porträt


Adrian Eggenberger Führungsperson, Teamplayer und Diplomat Der Vorstand des Schweizerischen Modellflugverbands SMV besteht aus sechs engagierten Persönlichkeiten, die sich für die Ausübung des Modellflugs und die rund 8000 Mitglieder des Verbands einsetzen.


Wer sie sind, welche Ressorts sie pflegen und was diese beinhalten, erzählen wir Ihnen in den nächsten Ausgaben von «Modellflugsport». Präsident Adrian Eggenbergers Aufgaben sind vielseitig,

Adrian Eggenbergers Antrieb für sein Engagement ist die Faszination am Modellfliegen und die Freude darüber, das Hobby gemeinsam mit anderen auszuüben. Er durchlief eine klassische Vereinskarriere. Schliesslich übernahm er im nationalen Verband eine Vorstandstätigkeit. Irgendwann suchte man einen neuen Präsidenten. «Der, der nicht nein sagt, wird es!», lacht er.

 

Vertreter von 44 Prozent aller Aero-Club-Mitglieder

Eggenberger hält ein Team von sechs Vorstandsmitgliedern zusammen. Er ist sich bewusst, dass alle ehrenamtlich tätig sind und anderweitige Verpflichtungen haben, dennoch muss er dafür sorgen, dass die Projekte gut laufen und alle ihre Arbeit machen können. «Ich muss erkennen, wenn jemand Unterstützung benötigt.»

 

Vorstandsarbeit besteht zu einem grossen Teil aus Sitzungen und Besprechungen. Der Präsident führt pro Jahr fünf Vorstandssitzungen, eine Präsidentenkonferenz und die Delegiertenversammlung durch, die entsprechend vorbereitet werden müssen. Zudem befindet er sich stets im Austausch mit den Regionalverbänden. Auf nationaler Ebene vertritt Eggenberger den Modellflug im Zentralvorstand des Aero-Club der Schweiz. Sagenhafte 44 Prozent der AeCS-Mitglieder sind Modellflieger! Oft fliegen Modellflugpiloten auch manntragende Flugzeuge und auch sonst gibt es Gemeinsamkeiten zu anderen Flugsparten.

 

Europas Entscheide verlangen Aufmerksamkeit

Eggenberger ist eines der Bindeglieder zur Politik, zu Bundesämtern und zu Swiss Olympic. «Wir müssen aufmerksam sein, wenn Gesetzesänderungen anstehen, die den Modellflug betreffen können. Im Gegensatz zur manntragenden Fliegerei sind wir beispielsweise auch von Verschärfungen im Raumplanungsgesetz betroffen.» Als Präsident setzt sich Eggenberger mit dem Verantwortlichen Internationales mit der Arbeit der EASA auseinander. Zudem tauscht er sich mit dem Europäischen Modellflugverband EMFU aus und hat sporadische Kontakte mit der CIAM, der Modellflugkommission des Weltluftsportverbandes FAI.

 

Manchmal muss der politische Weg bestritten werden. Die Schweiz übernimmt häufig EU-Regeln. Etwa die für unbemannte Luftfahrzeuge. Hier konnte der SMV vor nicht allzu langer Zeit erfolgreich verhindern, dass einschneidende Alters- und Höhenbeschränkungen eingeführt werden und ebenso, dass jeder Modellflugpilot registriert werden muss. Dass der AeCS-Präsident im Nationalrat ist, vereinfachte die Sache. «Matthias Jauslin reichte den parlamentarischen Vorstoss ein und war die Drehscheibe.» Während der heissen Phase besprachen sich Eggenberger und der FDP-Nationalrat wöchentlich.

Jeden Tag etwas Zeit investiert
Ein spannender Job – kostet er auch Nerven? Das komme vor, gibt Eggenberger zu. Über falsch eingeschätzte Situationen oder zu hoch gesteckte Ziele rege er sich am häufigsten auf. Was den Aufwand seines Amtes betrifft, gibt er sich ebenso diplomatisch. «Einer, der gut delegieren kann, kommt mit weniger Stunden aus, als ich sie mir nehme.» Im Nachhinein frage man sich immer, wie man das alles geschafft hat, so Eggenberger auf die Frage, wie er all seine Aktivitäten unter einen Hut brachte und bringt.

 

Seit er sich beruflich zurückgezogen hat, steht ihm mehr Zeit für Projekte des SMV zur Verfügung. Doch auch im aktiven Berufsleben verstand es Eggenberger, sich so zu organisieren, dass er jeden Tag etwas Zeit in den Modellflug investieren konnte. Es entspreche schon ein wenig seinem Naturell, Probleme zu erkennen und dann auch seinen Beitrag zu leisten, damit sich etwas verbessert, meint er. Zu seinem Engagement schafft er sich aber auch ein Gleichgewicht. Auf den Modellflug bezogen lautet sein Rezept oder zu Neudeutsch die «Work-Life-Balance»: gleich viel fliegen wie organisieren.

 

Bedeutung des Ehrenamts

Eggenberger fand in der Schulzeit zum Modellflug. Im Werkunterricht bauten sie ein einfaches Modell. Sie waren ein paar Kameraden, die auch in der Freizeit mit dem Bau von Modellflugzeugen begannen. Eggenbergers Vater, technisch versiert und handwerklich begabt, unterstützte sie. Rasch stellten die jungen Männer aber fest, dass wenn sie auf ein Fluggelände wollten, sie sich einem Verein anschliessen oder selbst einen gründen mussten. Sie entschieden sich für Letzteres. Einige Väter waren bei der Gründung behilflich. Danach mussten sie den Verein selbst managen. Folglich entstand der Kontakt mit dem Regionalverband und schliesslich mit dem SMV. Im Jahr 2000 wurde Eggenberger in den Vorstand gewählt, wo er das Ressort Infrastruktur aufbaute und leitete, bis er 2017 zum Präsidenten gewählt wurde.

 

Adrian Eggenberger legt viel Wert auf die ehrenamtliche Tätigkeit. «Unsere gesamte Gesellschaft, speziell hier in der Schweiz, baut darauf auf. Sei es die Pflege von alten Leuten oder bei der Kinderbetreuung, passiert vieles ehrenamtlich. Wir können doch nicht alles dem Staat übergeben?», fragt er rhetorisch. «Wir brauchen mehr Leute, die ehrenamtlich arbeiten, in den Vereinen und im Verband!»

 

Etwas Neues lernen

Eggenberger ist passionierter Segelflieger. Aufgrund der Tatsache, dass man Schleppmaschinen benötigt, um die Segler hochzuziehen, begannen sie im Verein mit Motorflug. Eggenberger entdeckte den motorisierten Kunstflug und später den Indoor-Kunstflug. Im Sommer betreibt er auch Staffelflug. «Zu zweit oder zu viert versuchen wir eng beieinander zu fliegen und Loopings zu drehen. Dazu nutzen wir einfachere Modelle, bei denen es weniger schmerzt, wenn etwas zu Bruch geht.» Im Segel- und Hallenflug bestreitet er auch internationale Wettkämpfe. Derzeit liegt der Bausatz einer kleinen Edge 580 auf der Werkbank. Das 4D Hallenflugmodell verfügt über Rückwärtsschub. Eggenberger will wissen, wie das funktioniert und wie es sich anfühlt. «Mir geht es darum, etwas Neues zu lernen.»

 

Wenn er nicht baut, fliegt oder organisiert, nimmt er sich Zeit für ein gutes Buch, eine Fahrradtour mit seiner Frau, zum Skifahren oder zum Reisen. «Und natürlich beschäftigen wir uns gerne mit unserem Enkelmädchen. Sophia hat noch keinen eigenen Flieger, aber sie bekommt einen und lernt dann fliegen!», dessen ist sich Eggenberger sicher.

 

Das Interview führte Andrea Bolliger



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